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Mittelschule in
Bayern
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Ab
dem Schuljahr 2010/2011 gab es eine wichtige Änderung im bayerischen
Schulsystem. Die Hauptschulen sind aus verschiedenen Gründen immer
wieder in Kritik geraten. Als Reaktion darauf, und aufgrund der
drohenden Gefahren eines Fachkräftemangels, hat die Landesregierung
das Konzept der neuen bayerischen Mittelschule entwickelt.
Die neuen Mittelschulen sollen praxisnahes Wissen lehren. Daher werden
die Schulen nach verschiedenen Schwerpunkten ausgerichtet: Technik,
Soziales und Wirtschaft. Das erlernte Wissen soll von den Schülern
nicht nur in der Theorie, sondern auch praktisch umgesetzt werden.
Daher ist es geplant, vermehrt Betriebsbesichtigungen und Praktika
durchzuführen. Um eine enge Verbindung zwischen der zukünftigen
Arbeitswelt und den Schülern zu schaffen und diese zu motivieren, ist
es ehrenamtlichen Personen aus verschiedenen Zweigen der Wirtschaft
möglich , Patenschaften einzugehen, um eine unterstützende Basis zu
schaffen. |
Die neue Mittelschule steht in enger Zusammenarbeit mit anderen
Institutionen. In erster Linie soll eine Kooperation mit den
Berufschulen stattfinden. Des weiteren soll die Verbindung mit der
Bundesagentur für Arbeit, der Wirtschaft und den Real- und
Wirtschaftsschulen gestärkt werden. Hierdurch soll den Jugendlichen
leichter ermöglicht werden, nach dem Abschließen der Mittelschule,
einen höheren Abschluss zu erreichen. Dazu werden verstärkt spezielle
Vermittler, die "Schulewirtschaft-Experten", eingesetzt. Diese
Funktion Lehrer aus, um zwischen den verschiedenen Instanzen zu
beraten und als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.
Zusätzlich wird ganz besonders auf die Bedürfnisse von Jugendlichen
mit Migrationshintergrund eingegangen und alle Jugendlichen werden
darin unterstützt, sich Werte und soziale Kompetenzen anzueignen.
Deswegen gibt es an den Mittelschulen ein größeres Angebot an
Förderungsmaßnahmen, um die Jugendlichen fit für die Arbeitswelt zu
machen. Zudem wurde das an Netz an Sozialarbeitern in der Schule
verdichtet.
Jede Schule hat außerdem die Möglichkeit, ein Ganztagsangebot
bereitzustellen.
Die Jugendlichen können an der neuen Mittelschule in Bayern
verschiedene Abschlüsse erwerben. Nach wie vor ist es möglich, mit
einem Notendurchschnitt von 4 oder besser, den Hauptschulabschluss zu
erreichen. Mit einem Durchschnitt von 3 oder besser, erhalten die
Schüler den qualifizierenden Hauptschulabschluss. Anschließend stehen
verschiedene Wege offen. Mit dem Hauptschulabschluss kann die
Berufsschule besucht werden, um hier und im Betrieb eine Ausbildung zu
absolvieren. Durch den qualifizierenden Hauptschulabschluss erlangen
die Schüler die Möglichkeit, die Berufsschule, die Wirtschaftsschule,
die Berufsfachschule oder den Mittlere-Reife-Zug (M-Zug)
anzuschließen.
Mit dieser Neuausrichtung der Schule soll auch die Akzeptanz des
Hauptschulabschlusses innerhalb der Gesellschaft wachsen. Das Ziel der
neuen bayerischen Mittelschulen ist es, die Jugendlichen direkt auf
die Anforderungen im Arbeitsleben vorzubereiten.
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